die großen Industriestädte und Ballungszentren liegen doch viel zahlreicher im Norden Deutschlands.
Ja, im Norden Deutschlands ist das ein Ergebnis des Handels- und Kaufmannsbundes der Hanse und der ersten neuzeitlichen Globalisierung durch die Seefahrt seit dem 15. Jahrhundert. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gewannen die alten Seehäfen und ihre Städte immer mehr an Bedeutung und die Infrastruktur dorthin wurde im Hinterland ständig ausgebaut.
Die Zeit der Hanse hat für Norddeutschland neben der wirtschaftlichen eine ähnliche psychologische Bedeutung wie die Römerzeit für West- und (teilweise) Süddeutschland. Noch heute zeigt man in den norddeutschen Städten mit großem Stolz die Hinterlassenschaften und Insignien dieses Bundes.
In der "Hauptstadt" der Hanse in Hamburg wirkt sich das bis heute sogar politisch aus, wie man an den Wahlergebnissen des letzten Sonntags sehen kann, die deutlich vom Bundestrend abwichen.
Hamburg ist eine wenig ideologisch geprägte, pragmatische Kaufmannsgesellschaft, der noch mehrheitlich die unbedingte Notwendigkeit für Weltoffenheit und Liberalität zur Erreichung wirtschaftlichen Wohlstands bewusst ist.
LG
Erzsucher