Beiträge von Andreas

    Ich studiere mich gerade durch diese Website. Eigentlich ist das eher ein ganzes Buch, das der Autor in Webseitenform veröffentlicht hat.

    Dieser Mann, der im echten Leben eigentlich Jurist ist, hat hier in jahrelanger Kleinarbeit eine vollständige (!) Beschreibung sämtlicher Straßenwege über das gesamte Alpengebiet erstellt; dabei geht er zusätzlich auch auf sämtliche Flußläufe im Alpengebiet ein. Zusätzlich beschreibt er auch noch ausführlich die wichtigsten Wasserscheiden (Grenzen der hydrologischen Einzugsgebiete von Atlantik, Mittelmeer, Nordsee/Ostsee, Kaspisches Meer etc.) in ganz Europa. Hier und da ist das ganze auch noch mit interessanten historischen oder sonstigen Zusatzinformationen aufgelockert; größtenteils allerdings eine zwar etwas trockene, aber hochinteressante Sammlung an Informationen.

    Die Alpen – Hydrologie und Verkehrsübergänge

    Es heißt "Roma aeterna", nicht "eterna".

    In diesem Fall nicht, denn die Macher der Studie beziehen sich hier auf den Roman "Roma Eterna" von Robert Silverberg, welcher eine fiktive alternative Geschichte beschreibt, bei der das römische Imperium politisch bis zum heutigen Tag überlebt hat.

    Ok, das kannte ich nicht.

    Daß es teils eine enorme Bodenständigkeit bis ins beginnende 20 Jh. gibt, ist schon klar. Aber zugleich ist doch die Mobilität im Lauf der Zeit immer größer geworden. Infrastrukturell sind doch gerade die südlichen Bundesländer heutzutage eher im Nachteil, die großen Industriestädte und Ballungszentren liegen doch viel zahlreicher im Norden Deutschlands.

    Tatsächlich können theoretisch bis zu 11 Nebensonnen gleichzeitig am Himmel stehen: Zwei links und rechts der Sonne, eine über ihr und eine unter ihr, das wären schon mal vier - die untere kann man allerdings nur von einem erhöhten Standpunkt wie einem Berg sehen, weil sie ansonsten für den Betrachter unter dem Horizont liegt. Diese vier gruppieren sich alle auf der Kreislinie des Halos. Manchmal kommt noch ein zweiter größerer Halo hinzu, auf dem dann in derselben Weise wieder vier Nebensonnen angeordnet sein können. Damit sind es acht und mit der eigentlichen Sonne also tatsächlich neun. Schließlich gibt es manchmal aber auch noch zwei Nebensonnen, die auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels in gleicher Höhe wie die Sonne selbst stehen und mit ihr ein 60°-Dreieck bilden. Zu guter letzt kann auch noch eine Gegensonne vorkommen, die der Sonne genau gegenüber am Himmel steht. Damit kommt man also auf 11 Nebensonnen, mit der Sonne selbst sind es 12. Die Chance, das alles auf einmal zu sehen, ist allerdings praktisch null. Die drei Gegensonnen sind schon ziemlich selten und leuchten auch nur sehr schwach, noch dazu kommt die mittlere Gegensonne so gut wie nie mit den beiden anderen gleichzeitig vor. Die Ober- und Untersonne sind auch schon viel seltener als die linke und rechte Nebensonne. Der zweite Halo kommt zwar manchmal vor, aber seltenst gleich mit allen vier Nebensonnen.

    Daß es überhaupt zu solch unterschiedlichen Lichtphänomenen gleichzeitig kommen kann, setzt voraus, daß die Eiskristalle in der Luft die unterschiedlichsten Formen und Orientierungen im Raum haben; meist hat man hier aus rein physikalischen Gründen nie die ganze Palette an möglichen Kristallformen auf einen Schlag, sondern immer bestimmte Formen bevorzugt.

    Hier ein schönes Bild eines Doppelhalos mit zusätzlicher linker und rechter Nebensonne: https://atoptics.co.uk/halo/44pars.htm

    Hier sieht man schon, wie schwach die äußeren Nebensonnen sind: Das Foto wurde deutlich überbelichtet, um sie überhaupt sichtbar zu machen.

    Wie zu meinen Halo-Fotos im Thread "Das besondere Foto" angekündigt, hier einige interessante Links zum Thema Halos und andere atmosphärische Erscheinungen.

    Kurz vorweg: Mich hat der Himmel mit allem, was es da oben so zu sehen gibt, schon immer fasziniert. Auf das Thema Atmosphärische Optik, wie es korrekt heißt, wurde ich zunächst schon vor einigen Jahren durch das Stöbern auf Wikipedia verstärkt aufmerksam. Schließlich kam aber noch ein entscheidender Anstoß - witzigerweise - durch die Welt der Musik: Vergangenen Dezember wurde ich von einem Arbeitskollegen gefragt, ob ich ihn als Pianist für eine Aufführung von Schuberts "Winterreise" begleiten könnte. Wir haben diesen Liederzyklus schließlich Ende Februar diesen Jahres in einer Auswahl von 19 Liedern bei uns auf der Arbeit tatsächlich als kleines Konzert dargeboten. Für dieses anspruchsvolle Programm war etliche Probearbeit nötig, bei der wir uns nebenbei auch ausführlich über die Textvorlagen der Lieder des Dichters Friedrich Rückert unterhalten haben. Viele der Texte sind sehr vielschichtig und nicht leicht zu deuten. Besonders interessant fand ich darunter eben auch das Lied "Die Nebensonnen", in dem explizit die Rede von "drei Sonnen am Himmel" ist. Die Symbolik, die sich dahinter verbirgt, ist ein eigenes Thema, jedoch bezieht sich das Gedicht bzw. der Text auch ganz klar auf das reale Phänomen der Nebensonnen. Wie im anderen Thread bereits gesagt, hatte ich vor ein paar Jahren zufällig wirklich mal Nebensonnen am Himmel gesehen, hatte nur leider nichts zum Fotografieren dabei. Die Beschäftigung mit dem Lied über die Nebensonnen gab mir schließlich die Anregung, das Internet nochmals verstärkt über diese Erscheinung zu durchforsten, und so habe ich einige äußerst interessante Webseiten hierzu entdeckt.

    Die Nebensonnen und die mit ihnen meist zugleich auftretenden Halos sind ein Phänomen, das man einerseits wissenschaftlich erklären kann, und die dahinterliegende Physik ist auch ziemlich interessant; aber zugleich ist auch die reine Ästhetik völlig faszinierend, und der Anblick der Bilder von Profi-Fotografen oder aber der unvermutete Anblick in freier Natur vermitteln einem wirklich ein Gefühl des Übernatürlichen.

    Die nüchterne wissenschaftliche Erklärung für diese optischen Phänomene basiert auf der Lichtbrechung durch Eiskristalle in der Atmosphäre. Sie funktioniert ähnlich der Lichtbrechung durch Wassertropfen, die man durch die allseits bekannten Regenbögen kennt; Eiskristalle haben jedoch eine komplexere Formgebung, die dementsprechend auch zu vielfältigeren Lichtbrechungen führen kann. Im Gegensatz zu Regenbögen, die sich grundsätzlich gegenüber der Sonnenseite zeigen, stehen Halos immer in der Nähe der Sonne am Himmel, weshalb sie leichter zu übersehen sind. Für weitere Einzelheiten möchte ich aber auf die unten verlinkten Seiten verweisen.

    In diesem Zusammenhang sei übrigens auf ein geschichtliches Ereignis verwiesen: Der römische Kaiser Konstantin der Große soll ja eine Vision gehabt haben, indem er das Kreuzeszeichen am Himmel sah, was ihn zur Hinwendung zum Christentum gebracht haben soll. Die Historiker sind dabei schon insofern skeptisch, als daß Konstantin zur bewußten Zeit noch dem Sonnenkult anhing, die Wende zum Christentum kam offensichtlich erst später in seinem Leben, oder aber er legte sich zumindest noch nicht ganz fest oder identifizierte den Christengott sogar mit der Sonne. Was sah er am Himmel eigentlich? Eine Vermutung der heutigen Geschichtswissenschaft ist: ein Halo.

    Die online zu findenden Fotos und Videos stammen meist von Profi-Fotografen oder sind ganz besonders gelungene Schnappschüsse von Amateur-Fotografen. Die Halos, die man in der Natur zu sehen bekommt, sehen nicht immer gleich dermaßen spektakulär aus, ein Erlebnis sind sie aber allemal.

    Zunächst ein Link zu einer Seite, die zeigt, wie spektakulär so ein Halo aussehen kann. Die Fotos stammen aus den Schweizer Bergen, wo Halos aufgrund der kalten Lufttemperaturen nicht selten vorkommen, normalerweise sind sie aber nicht so grandios. Hier ist ernsthaft nichts getrickst - der Fotograf hatte einen Glückstreffer, wie man ihn im Leben kein zweites Mal bekommt:

    Der Halo von Arosa geht um die Welt
    Das Bild "Halo von Arosa" ist von seiner viralen Reise rund um die Welt zurückgekehrt und schaffte es auf die Titelseite der CH-Tagespresse.
    beersandbeans.ch

    Als nächstes eine Seite eines Hobby-Fotografen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, in der Umgebung von Jena auf "Jagd" nach Halos zu gehen - dort gibt es im Winter offenbar oft Eisnebel und daher recht oft Halo-Erscheinungen:
    https://marcorank.com/de/maua-halo/

    Nun eine Seite, die die Optik hierzu ausführlich erklärt:

    https://berndmargotte.com/atmosphere/halo_de.html

    Diese Seite hier erklärt ebenfalls mit vielen anschaulichen Bildern die Physik hinter der ganzen Sache, allerdings auf englisch. Hier lohnt es aber, sich durch die Navigation zu klicken - neben Halos werden auch Regenbögen, Luftspiegelungen und eine Unzahl weiterer Phänomene erklärt. Allein schon die vielfältigen Arten von Regenbögen haben mich erstaunt, vieles davon habe ich noch nie bewußt gesehen. Ganz zu schweigen von den diversen Erscheinungen der Hochatmosphäre, die auf der Seite ebenfalls alle abgehandelt werden.

    Atmospheric halos

    Zuletzt noch eine englische Seite eines Fotografen, die zwar seit 2007/2012 nicht mehr aktualisiert wird, aber eine unglaubliche Sammlung toller Fotos von atmosphärischen Phänomenen aller Art enthält. Schon allein die übersichtlich gegliederte Sammlung von Fotos von Wolkenformationen ist faszinierend und informativ. Zum Stöbern empfiehlt sich die Sammlung unter "Photo of the month". Ein guter Teil der riesigen Foto-Sammlung auf dieser Seite ist übrigens noch traditionell mit Analogfilm geschossen worden, und passenderweise dazu gibt es auf der Seite sogar eine eigene Abteilung an Artikeln mit Ratschlägen zur Fotografie von Himmelsphänomenen mit Analogfotografie - das ist zwar heute nur noch für Spezialisten interessant, trotzdem überwältigend, was für eine profunde Kenntnis der Fotograf hier preisgibt, die sich auch in seinen Fotos deutlich zeigt.

    Weather Photography: lightning, clouds, atmospheric optics & astronomy

    Diese Auswahl sollte fürs erste reichen, mit diesen paar Seiten kann man schon Wochen verbringen. Ich habe durch das Stöbern durch Fotos und Info-Artikel selbst nochmals eine andere Sicht auf unseren Himmel und seine zahllosen Lichterscheinungen gewonnen, und wieder mal geht es mir so: Je mehr Hintergründe ich erfahre, umso überwältigender wird die Natur, und umso größer der Dank, auf dieser Erde, unter diesem Himmel und in diesem Universum zu leben.

    Das gilt vor allem für afrikanisches Kraushaar. Ich habe eine afrikanische Freundin, die trägt ihr Haar praktisch immer in Zöpfen und öffnet es nur ganz selten, weil es, wie sie selbst sagt, dann sofort zum gordischen Knoten wird. Wir Europäer machen uns da keine Vorstellung. Bei ihr ist es sogar noch extremer, sie ist Halbeuropäerin (Mutter aus Kamerun, Vater aus Deutschland), und sie hat zwar krauses, aber sehr trockenes Haar, während ihre rein afrikanischen Verwandten sehr fettiges Haar haben, das sich noch etwas leichter frisieren läßt.

    Die Tatsache, daß sie mir das als Afrikanerin erzählt hat, hat mich übrigens auch überzeugen können, es überhaupt zu akzeptieren, daß es solche Unterschiede gibt. Als Deutscher ist man schon arg geprägt, jedes genetische Merkmal erstmal abzustreiten. Aber die Haartypen sind nun mal unterschiedlich.