Deine Beschreibung von verpeilten Schamanen pflegenden Frauen wirft bei mir allerdings die Frage auf warum das nicht auch Männer hätten tun ( können) evtl sogar getan haben. Warum sind Heiler immer weiblich. Ist docha cuh nur so ein blödes Klischee. Und was die Kinder betrifft, die sidn mit zur Jagd gegangen, weshalb auch sehr früh die " Kindertrage" auf dem Rücken erfunden wurde. Gabs auch mal ne schöne Doku drüber, wenn ich sie finde stell ich sie noch mal rein. Da wird eine Frau mit Baby bei der Mamutjagd als Treiberin gezeigt. Kinder die schon laufen konnten kamen mit - zum schlachten und für den Transport.
Zivilisationsfrau mag sich jetzt darüber streiten obs sowas gab/ eine Ausnahme war oder nicht, bei den wenigen Urvölkern die bis vor ein paar Jahrzehnten noch natürlich leben konnten wars nicht unüblich und die archäologie der Steinzeit bestätigt immer öfter das es das in Europa im Pleistozän auch nicht war.
Lager waren längst nicht so haltbar dauerhafte Basisorte wie sich viele das vorstellen. Die Leute waren weitaus mobiler als heute, evtl ging ihnen das herumsitzen sogar schlicht auf die Nerven und sie zogen auch dem sozialem Miteinander zuliebe weiter oder teilten sich auf.
Ich glaube auch wir Frauen müssen uns mal von so manchem Klischee verabschieden, auch wir sind patriachal geprägt
wie auch dieser Artikel zeigt:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/m…t-a-392004.html
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Hallo Vingiana,
ok, der Smiley am Ende des Satzes hat nicht gereicht. Humor in schriftlicher Form ist immer schwierig. Daher will ich doch nochmal erklären was ich meinte.
Der verpeilte Schamane, ebenso wie der Kärcher für die Höhle waren eine witzige Zugabe. Ich denke wir dürfen davon ausgehen das auch der verpeilteste Schamane es schaffte, sich Nahrung zu suchen. Auch die Zubereitung von Essen war natürlich eine Sache an der sich alle beteiligten.
Auch waren Schamanentum und Heiler nicht unbedingt rein männliche oder weibliche Tätigkeiten. Sie wurden von den Personen ausgeübt, die die Fähigkeiten dazu hatten und (zumindest beim Schamanen) die von den Geistern dafür ausgesucht waren. Ich glaube nicht das unsere steinzeitlichen Vorfahren ein derartiges Gewese um die Geschlechter gemacht haben wie wir es aus der Jetzt-Zeit kennen.
Die Sache mit den den Jägerinnen muss man vielleicht noch etwas genauer betrachten. Zum einen gab's natürlich die Zeiten, in denen die ganze Gruppe von Ort zu Ort zog, wahrscheinlich dem Zug der Herden folgend. Hier wurden die kleinen Kinder natürlich getragen und wenn auf dem Weg Nahrung gebraucht wurde wurde unterwegs auch gejagt. Dann aber gab es die Zeiten zu denen die Gruppe eine längere Zeit an einem Ort blieb und die Jäger auszogen um Wild zu jagen. In diesem Fall macht es wenig Sinn kleine Kinder mitzunehmen. Ich denke wenn man mal versucht mit einer Trage und einem Kleinkind auf dem Rücken Beute zu treiben wird man feststellen wie langsam und unbeweglich man ist. In der Steppe mag das vielleicht noch irgendwie möglich sein (wenn man nur treibt und nicht anschleicht) aber in einem dichten Wald (also einen richtigen Wald mit dichtem Unterholz und nicht in den Baumplantagen die uns heute als Wald verkauft werden) wirds extem schwierig. Auch zum Tragen von Fleisch wird man wohl keine Kinder mitgenommen haben. Du kannst weniger Fleisch tragen wenn Du auch noch das Gewicht des Kindes tragen musst. Ältere Kinder haben sicherlich geholfen wenn die Beute nahe das Lagers lag.
Zudem kam es sicherlich darauf an welche Beute man jagte. Ein Mamut für den Winter war bestimmt ein Segen aber nicht unbedingt die Hauptnahrungsquelle. Das war wohl eher Hufwild wie z.B. Pferde, Hirsche, Wildschafe, etc. und kleineres Getier. Das gabs dann nicht so viel zu tragen.
Ein weiterer Aspekt: Frauen und Kinder waren sehr wertvoll. Sie waren die Zukunft der Sippe. Warum sollte man ohne Not sowohl eine Mutter und zugleich auch noch ihr Kind in Lebensgefahr bringen um ein Mamut zu töten wenn es genug andere Jäger gab.
Man sieht schon, es gibt sehr viele Aspekte zu betrachten. Ich habe nur einige wenige aufgezählt und auch die nur kurz angerissen. Vielleicht dürfen wir nicht vergessen: Wir sprechen hier über einen Zeitraum von fast 2,6 Millionen Jahren und damit dem größten Teil der Menscheitsgeschichte. Sicherlich gab es in dieser Zeit ganz unterschiedliche Arten des Jagens angepasst an die jeweilige Umgebung, Klimazone, Geografie, Beutetiere, etc. Ich glaube dass die Menschen damals recht pragmatisch waren. Was zum Überleben und Leben notwendig war wurde getan. Es wurde von dem getan der dafür am begabtesten war. Persönlich glaube ich dass die Welt wenig geschlechtergeteilt war. Es mag eine Matri-Lineare Kultur gewesen sein, aber ich kann mir nicht vorstellen das unsere Vorfahren so wahnsinnig viel Zeit darauf verwendet haben über Geschlechterrollen zu diskutieren.
Liebe Grüße
Wölfin