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Gedanken zu Ostara von Solveig

Heute begehen wir das Fest der Tag- und Nachtgleiche.
Ein Äquinoktium ist lt. Wikipedia der Moment, an dem die Sonne bei ihrer scheinbaren Jahresbewegung auf der Ekliptik den Himmelsäquator überschreitet.  Die Schnittpunkte von Ekliptik und Äquator werden Frühlings- und Herbst- bzw. Widder- und Waagepunkt genannt.

Die Tag- und Nachtgleichen sind Sonnenfeste.
Licht und Dunkel sind gleich stark. Es herrscht Ausgewogenheit, Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht.
In diesem Punkt steckt die gesamte Fülle der Möglichkeiten.
Alles kann sich entwickeln – nach der einen oder der anderen Seite (come to he dark side, we have the cookies!).

Der Name des Festes könnte lt. Wikipedia auf Ostara oder „Eostre“, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, zurückgehen.
Lautgeschichtlich besteht „Os-tara“ aus zwei Silben.
„Os“ wäre demnach Mund-Schoß-Erde-Geburt-Entstehung.  Und „tar“ würde „zeugen“ bedeuten.
Ostara hieße demnach Erd-Zeugung.
Auch Osten beinhaltet die gleiche erste Silbe. Im Osten geht die Sonne auf, dort wird sie geboren.
Andere Quellen führen den Wortstamm auf Isis/Astarte/Ishtar zurück.

Zu Ostara sind die Felder bestellt.
Der Keim im Boden beginnt zu wachsen. Erste grüne Spitzen zeigen sich. Das Neue schafft sich seinen Raum.

Auch für uns Menschen ist die Zeit der Innenorientierung vorbei. Wir wenden den Blick nach außen und suchen neue Herausforderungen. Die Handwerksburschen gehen auf die Wanderschaft. Für das Jungvolk kommt die Zeit des „Liebäugelns“, oder neudeutsch des Flirtens. Neue Bindungen formen und festigen sich, neues Leben darf entstehen.

Im Ritual bitten wir nun um fruchtbaren Boden für unsere Werke oder bündeln die Energie, um das Wachstum magisch zu intensivieren.
Vorchristliche Symbole wie Ei (=> Wiedergeburt, Ursprung des Lebens) und Hase (=> besonders fruchtbares Tier) verbinden uns mit den Bräuchen vorangegangener Generationen. Schon früher wurden die Eier rot – in der Farbe des Blutes und des Lebens – gefärbt.

Rote Eier, Schoko-Osterhasen und Hefekranz finden sich auch heute auf unserem Gabentisch.
Lasst uns im Geiste unserer Vorfahren die Gaben des Frühlings feiern und uns daran laben. Vergesst jedoch nicht, den hohen Wesen und den Geistern des Ortes ihren Anteil abzugeben.
Auf dass es uns (und ihnen) wohl bekommen möge!