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Litha-Fest des Feuers, Fest des Wassers von Siat

Die Sommersonnenwende liegt hinter uns.
Doch obwohl die Tage langsam wieder kürzer werden, bringen sie doch erst die Hitze des Sommers mit sich.

Litha wird von vielen HeidInnen gefeiert als Hoch-Zeit des Jahres. Jubelnd und glücklich über den Sommer, die Kraft der Sonne und die heißen Tage.
Wir feiern die Fülle und den Reichtum, der sich vor uns ausbreitet. Freuen uns an der Süße der Früchte, an den heranwachsenden Jungtieren und der Pracht von Insekten  und Vögeln.
Die langen Sommerferien sind für die Schüler endlich in Sicht, und auch die Erwachsenen freuen sich auf die Urlaubszeit.
Sommerzeit ist Party-Zeit 😉 , und die warmen Temperaturen und der Sonnenschein laden dazu ein, die Zeit mehr in der Natur zu verbringen. – Oder aber Schutz und Kühle vor der Hitze zu finden.

Am vergangenen Wochenende wurden hier in Deutschland mit Temperaturen bis 40°C neue Hitzerekorde seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 aufgestellt.
Und weiter wird es mit den warmen Tagen gehen, auch wenn die Extremhitze ein wenig zurückgegangen ist.

 

Feuer des Lebens-Feuer der Vernichtung
Die Wärme und die Strahlen der Sonne tun uns und unserer Seele natürlich gut.
Wir feiern an Litha das Feuer, das Leben schenkt. Die Sonne mit ihrem Leben spendenden Licht und seiner Wärme, das uns und alles um uns herum aufblühen lässt.
Doch wir vergessen zu gerne, dass dieses Feuer auch seine lebensfeindliche und vernichtende Seite hat.

Hier in Franken herrscht Trockenheit.
Das Land dürstet bereits seit Monaten nach Wasser. Weder der Winter brachte mit Schnee nötige Feuchtigkeit, noch hat es im Frühling und Frühsommer ausreichend geregnet um die Erde zu durchtränken.
Die Bauern fürchten um ihre Ernten, in Wald und Flur herrscht Wald- und Grasbrandgefahr und natürlich leiden auch die Tiere unter der Dürre.
Doch auch anderswo in Deutschland sieht es nicht besser aus.
Die Gewitter und Unwetter, die uns jetzt heimsuchen bringen zwar einiges an Nass mit sich, doch es rauscht in einer Intensität vom Himmel, dass die verdorrte Erde gar nicht fähig ist, diese Massen aufzunehmen.

 

Wasser-das selbstverständliche Gut
Das Rufen des Elementes Wasser, ist für viele Heiden heute ein fester Bestandteil von Ritualen.
Ich habe mich dieses Jahr bei den Vorbereitungen für unser Litha-Ritual, was wir mit Freunden in unserem Garten feierten, aufgrund der Trockenheit dazu entschieden, nicht nur das Feuer und die Sonne, sondern auch das Wasser feiern zu wollen.

Wir leben hier in Mitteleuropa in einer Region, die (noch) unglaublich Reich an Wasser ist. Wir leben im Grunde in einem Paradies.
Diese Tatsache ist es jedoch wohl auch, die uns nur zu leichtsinnig mit diesem kostbaren Gut umgehen lässt.
Wir verschwenden es in vielfacher Weise, und nur wenige scheinen diesen Reichtum schätzen zu wissen.
In den vergangenen, sehr heißen Tagen, ist mir noch einmal besonders der Wert dieses so kostbaren Geschenkes zu Bewusstsein gekommen, und auch die (für so selbstverständlich gehaltenen) Privilegien, die wir hier in Deutschland haben:
Freier Zugang zu unvorstellbaren Mengen an Wasser.
Wir können jederzeit Waschen, eine Dusche oder ein Bad nehmen.
Wir können uns den Luxus von Wassertoiletten leisten, und von einem Abwassersystem.
Wir haben die Möglichkeit, jederzeit (!) in saubere Schwimmbäder zu gehen und erfreuen uns an Springbrunnen, Aquarien und dergleichen mehr.
Auch unsere Hygienestandards verdanken wir nicht unerheblich dem Zugang zu sauberen Wasser.

Wenn wir uns in der Welt umblicken, so ist dieser Reichtum an Wasser nicht überall gleich verteilt. Im Gegenteil.
Es gibt viele Orte in der Welt, in denen Menschen der Zugang zu frischen und vor allen Dingen sauberen Wasser verwehrt ist.
Sei es, weil es keine Brunnen und/oder Rohrsysteme gibt, oder weil Firmen wie z.B. Nestlé der Meinung sind, IHNEN stünde das Wasser zu, um damit Profit zu machen, und das der freie Zugang zu Wasser kein Menschenrecht sei.

Überall in der Welt gibt es Konflikte um den Zugang zu (Trink)Wasser, und sie werden sich in Zukunft noch mehren.

 

Die Fülle des Wassers rufen
Litha als Fest des Sommers, der Fülle und des Überflusses ist daher auch die passende Zeit, um sich des Geschenkes des Wassers bewusst zu werden und wieder diese Fülle schätzen zu lernen.

Gehen wir fort von der materiellen zu einer spirituell-„energetischen“ Ebene, und betrachten uns die Qualitäten, die mit dem Wasserelement verbunden sind, so kann man auch hier die wundervolle Verbindung zu Litha sehen.
Ich verbinde Wasser  u.a. mit Tiefe, mit Fruchtbarkeit, Lebendigkeit und Fließen. Es birgt die ganze Bandbreite von Emotionen. Sprudelnde, überquellende Freude, Lebenslust, tiefe Liebe… (und natürlich auch die „Schattenbilder“ von Eifersucht, Wut und dergleichen 😉 ).
Elemente, die man zur Zeit der Sommersonnenwende spüren und (er)leben kann und die unser Leben und Sein als Menschen ebenfalls bereichern.

So wünsche ich Euch, liebe Leser, dass Ihr in dieser Sommerzeit nicht nur das Feuer zu schätzen wisst, sondern Euch ebenso bewusst wird, welche Geschenken und welch einen Reichtum das Wasser für Euch bereit hält.

In diesem Sinne
LG & BB
Siat