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Devi Mahatmya Stotra Ashtakam

Das Devi Mahatmya gehört neben der Shrimad Devi Bhagavatam Purana zu den wichtigsten Schriften der Shaktas, den VerehrerInnen der Göttin im Sanatana Dharma.
Das Devi Mahatmyam besteht aus 13 „Gesängen“/Hymnen, die einen Teil der Markandeya-Purana bilden, einer Schrift die (wie im Grunde alle Puranas) in Dialogform geschrieben wurde.
Die Hymnen des Devi Mahatmyam beschreiben einerseits die Herrlichkeit der Göttin und andererseits Ihren Kampf gegen Unwissenheit und Übel in der Welt, das durch verschiedene Asuras (1) , Gegenspieler der Devas (2), versinnbildlicht wird.
Dabei spielen verschiedene „Inkarnationen“ der Göttin (meist Durga oder Kali) eine Rolle.
Diese Hymnen spielen in der Verehrung der Göttin und bei Ihren Ritualen eine sehr wichtige Rolle. So werden sie in Auszügen oder auch komplett rezitiert, bzw. gesungen.
Navratri, die neun heilgen Nächte der Göttin, die (je nach Pfad) vier bis fünfmal im Jahr stattfinden, sind eine Zeit, in der traditionell das Devi Mahatmyam rezitiert wird.
In welcher Weise dies geschieht, ist ebenfalls nach Tradition und Pfad recht unterschiedlich. Doch darauf werd ich in anderen Artikeln eingehen.
Da das Rezitieren des gesamten Devi Mahatmyams einen nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand bedeutet (vor allem wenn man bedenkt, was für vorbereitende Maßnahmen ggf. noch vorgenommen werden), ist eine beliebte Variante die Rezitation des Devi Mahatmya Stotra Ashtakam.
Diese Hymne fasst die Geschichten, die in den dreizehn Kapiteln des Devi Mahatmya erzählt werden in einem Oktett zusammen (in der Übersetzung lässt es sich jedoch leider nicht umsetzen).

Passend zum jetzigen Frühlings-Navratri möchte ich Euch gern eine deutsche Übersetzung präsentieren.
Die Übersetzung des Devi-Mahatmyam von Sanskrit in Englisch von P.R. Ramachander findet Ihr im Übrigen hier KLICK.


Lakshmeese yoga nidhram prabhajathi bhujaga
Deesa thalpe sadad pad
Vuthpannaou dhanavou thachra vana mala mayangaou
Madhum kaidabham cha
Drustwa bheethasya dhathu stuthibira binutham,
Masu thou nasayantheem
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Vishnu auf der Schlange Shesha, Brahma auf dem Lotus, Adi-Shakti und die Asuras Madhu und Kaidabha Quelle: exoticindiaart.com (Klick a. Bild)

Einstmals,
als der Gebieter Lakshmis
im tiefen Yoga-Schlaf versunken war
auf Seinem furchteinflößenden Schlangenbett,
und die urzeitlichen Dämonen Madhu und Kaidabha,
hervorkamen aus Seinem Ohrenschmalz
und Brahma, den Schöpfer, zum Erzittern brachten,
Erhörtest Du, Oh Durga, Seine Gebete
und tötestest sie beide.
Und so falle ich zu Deinen Füßen
für die Lösung all meiner großen Probleme.

 

Yudhe nirjithya daithya stribhuvanamakilam,
Yastha deeyeshu dishnyai,
Shwasthapya swan vidheyan swayamagama Abhasou,
Sakratham vikramena,
Tham saamapthyaptha mithram mahisha mapi niha
Thyasya moordhathi roodam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Durga als Mahishasuramardini; Künstler: unbekannt, frühes 16.Jhd.; Quelle: wikimedia.org (Klick a.Bild)

Als der große Dämon Mahisha,
der Indra, den Herrn aller Devas, im Kampf besiegte,
und durch seine Fähigkeiten alle drei Welten zu seinen Sklaven machte,
und seine Untergebenen einsetze, um über sie zu herrschen,
tötestest Du, Durga, ihn zusammen mit seiner Armee,
seinen Ministern und Freunden.

Und so falle ich zu Deinen Füßen
für die Lösung all meiner großen Probleme.

 

Viswothpathi pranasa sthithi vihruthi pare,
Devi Gora marari,
Thrasath thratham kulam na punarapi cha maha
Sankadeshwi diseshu,
Avirbhooya purasthadithi chararana namath,
Sarva geervana vargam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Hey, Göttin Durga,
Die Du im Akt der Schöpfung versunken bist
in der Erschaffung, Erhaltung und Zerstörung des Universums,
Hey, Göttin,
die Du die Verkörperung des Lichtes bist,
die Götter und Devas appelierten an Dich:
„Du hast uns vor der Gefahr errettet,  Mutter,
die der große Rakshasa (3) mit seinem Krieg darstellte,
und wir beten, dass Du unsere Früchte
in Zukunft ebeso rettest, wie heute.“
Und Du pflichtetest Ihnen bei.
Und so falle ich zu Deinen Füßen
für die Lösung all meiner großen Probleme.

 

Hanthum Shumbham Nishumbam tridasa gana nutham, Hemadolam himadri,
Aarudaam vyuda darpan yudhi nihatha vathim,
Dhoomra drik chanda mundane,
Chamundakhyamdhadanam upasamitha maha,
Raktha beejopasargam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Dem Gebet der Göttern beipflichtend
kamst Du zu den verschneiten Bergen,
auf einer goldenen Schaukel
und tötetest die stolzen Dämonen von Shumbha und Nishumba,
nachdem Du Dhommraksha, Chanda und Munda getötet hattest.
Du wurdest gerufen udn gepriesen als Chamunda,
und Du tötetest auch die große Übel Rakthabeeja,
Und so falle ich zu Deinen Füßen,

für die Lösung all meiner großen Probleme.

Durga tötet Rakthabeeja, während Kali sein Blut trinkt. Quelle: exoticindiaart.com (Klick Bild)

 

Brahmesa skanda Narayana kiti,
Narasimhendra Shakthi swa bruthya,
Kruthwa hathwa nisumbam jitha vibutha ganam,
Trasitha sesha lokam,
Eki bhooyada shumbham rana sirasi niha
Tyasithamatha Gadgaam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Du tötestest Shumbha,
der über alle Devas herrschte,
in dem Du die Shaktis von Brahma,
Skanda, Narayana, Narashima,
Varaha und Indra zu Deinen Gehilfinnen machtest
und dann alle in Dir vereintest.
Und Du tötestest Nishumbha in einem schrecklichen Krieg
Und so falle ich zu Deinen Füßen,
für die Lösung all meiner großen Probleme.

Saptamatrika; Quelle: exoticindiaart.org (Klick Bild)

 

 

Uthpanna nandajethi swayam avani thale,
Shumbamanyam Nishumbham,
Bramaryakya Arunakhyam punarapi janani,
Durgamakhyam nihanthum,
Bheema, Sakambareethi, truti tharipu Gata,
Raktha danthethi Jaa thaam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Du wurdest als Tochter des Königs Nanda geboren,
Auf dieser Heiligen Erde,
um die Rakhasas Shumbha und Nishumba zu töten,

Bhramaramba (Bhramari), Mutter der Bienen; Quelle: Maa Vaishnavi.com (Klick Bild)

und Du wurdest als Biene geboren, um den Asura Aruna zu töten
und wieder wurdest Du geboren, als Heilige Durga,
um den Asura zu töten, der Durgama genannt wurde.
Du warst berühmt als Bheema, als Du die Asuras in Deiner Raserei verschlangst.
Du warst bekannt als Sakambhari, als Du Speise auf Deinem Körper wachsen liest, für die tausenden Verhungernden,
während einer großen Hungersnot.
Und Du warst auch bekannt under Rakthadantha,
weil Du die Asuras Vipra und Chitha verschlangst.
Und so falle ich zu Deinen Füßen,
für die Lösung all meiner großen Probleme.

Shatakshi/Sakambhari, die Göttin mit unzähligen Augen, die den Menschen Wasser und Nahrung brachte, damit sie nicht verhungern. Quelle: exoticindiaart.com (Klick Bild)

 

Tri giunyaanam gunaanaam anusarana kala
Keeli naanavatharai,
Tri lokya trana seelaam dhanuja kula vanee,
Vahnee leela saleelaam,
Deveem sachinma mayeem tham vit haritha vinamath,
Sathree vargaaapavargaam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Du bist alle drei Gunas in einer vereint,
Du spielst Dein göttliches Spiel in verschiedenen Gestalten,
Du achtest auf alle drei Welten,
Du raffst kinderleicht die Asuras hinweg,
mit der Heftigkeit eines Wirbelsturmes in einem Wald
Du bist die Verkörperung von allem, was gut ist
für die, die sich vor Deinen Füßen in Demut verneigen
Du gewährst ihnen alles, was sie ersehnen
hier und danach.
Und so falle ich zu Deinen Füßen,
für die Lösung all meiner großen Probleme.

 

Navdurga4
Durga und die sieben Matrika; Künstler/Artist: unbekannt

Simharoodam trinethraam kara thala vilasath,
Sankha chakrasi ramyam,
Bhakthabeeshta pradathreem ripu madana kareem,
Sarva lokaika vandhyam,
Nana alankara yuktham sasi yutha makutam,
Syamalangeem krusangeem,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Sie, die auf einen Löwen reitet. Sie, die drei Augen hat.
Sie, die ein Muschelhorn und das Wurfrad mit bezaubernder Anmut trägt.
Sie, die die Bitten Ihrer Verehrer erfüllt.
Sie, die Ihre Feinde vernichtet.
Sie, die in allen Welten verehrt wird.
Sie, die in Vollkommenheit gekleidet ist.
Sie, die den  Mond an Ihrer Krone trägt.
Sie, die von schwarzer Farbe ist
Sie, die von schlanker Gestalt ist.
Ich falle zu Deinen Füßen,
für die Lösung all meiner Probleme.

 

Trayaswa swamin ithi tri bhuvana janani,
Prarthana twayya partha,
Palyanth abhyarthanayam bhagawathi sisava,
Kinnvananya jananya,
Tathubhyam syannamasyethya vanatha vibhdha,
Ahladhi veeksha visargam,
Durgam deveem prapadye saranamaha,
Masesha apadan unmoolanaya.

Adi-Parashakti und die Trimurti (Dreiheit) von Brahma, Vishnu und Shiva als Ihre Kinder. Künstler/Artist: unbekannt;
Adi-Parashakti und die Trimurti (Dreiheit) von Brahma, Vishnu und Shiva als Ihre Kinder. Künstler/Artist: unbekannt;

„Es besteht keine Notwendigkeit, oh Durga, Dich zu bitten
uns zu beschützen und zu retten,
denn hat die Mutter, von der sie allein abhängen,
jemals ein Bitten gebraucht.
Und so grüßen wir Dich“,
so beten die Götter zu Dir.
Und so falle ich zu Deinen Füßen,
für die Lösung all meiner großen Probleme.

 

Etham santha padanthu sthavam akhila vipa,
Jjala thoolana labham,
Hrinmoha dwantha bhanu prathima makhilam,
Sankalpa kalpa dru kalpam,
Dowrgam dowargathya goratha pathu hina kara,
Prakhya mam ho gajendra,
Sroni panchasya desyam Vipula bhayadha
Kaalahitha tharkshya prabhavam.

Lass dieses Gebet an die Göttin Durga sein
wie ein Wind für ein Baumwoll-Bündel der Sünden
wie eine Sonne für den stockdunklen Verstand
wie der alle Wünsche erfüllende, göttliche Baum,
wie der kalte Mond für die glühende Hitze der Not,
wie ein Löwe vor der Elefantenherde der Sünden,
und wie ein furchterregender Adler vor dem König der Kobras.
Rette uns vor allen Gefahren,
und lass dieses von allen Verehrern immer gesungen werden.

 

 

Adi-Parashakti; Künstler/Artist: unbekannt.
Adi-Parashakti; Künstler/Artist: unbekannt.

 


 

1- „Dämonen“; Gegenspieler der Devas mit eifersüchtige und neidische Charakter, die gegen die lichtvollen Devas kömpfen.

2-sanskr. wörtl.: „Gott“; es handelt sich hierbei nach verschiedenen Vorstellungen um Götter/Göttinnen (=Devis), die dem höchsten Göttlichen dienen, die dem Rad der Wiedergeburt unterworfen sind und/oder um Halbgötter

3-Dämonen bzw. nächtliche Geister, die häufig in Tiergestalt oder Mischwesen zwischen Menschen und Tieren erscheinen. Obwohl sie in der Regel von bösem Wesen sind und Menschen und Göttern eher feindlich gesonnen sind, können verschiedene Rakshasas auch das gute Unterstützen und sich als besonders tugendhaft und kultiviert zeigen.

Navratri-Die neun heiligen Nächte der Mutter (Teil 3)

Parvati, Durga, Kali und Adi-Parashakti
Wie bereits im 2. Teil der Serie geschrieben ist Navrati den neun Formen Durgas (=Nav(a) durga)  gewidmet.
Mata Durga und Mata Kali sind sehr vielschichtige Göttin, die als Manifestationen Satis/Parvatis, Shivas geliebte Gefährtin und „Gattin“ gesehen und verehrt wird.
Parvati ist Parashakti, die uranfängliche Quelle der göttlich-weiblichen, aktiven Schöpfungskraft, durch die alles wird und auch wieder zerstört wird, während Paramshiva der uranfängliche Quell aller männlich-göttlichen Kraft ist. Durch Sie kann Er sich (in der Schöpfung) manifestieren, bekommt Form und Gestalt.
Sie ist Adi-Parashakti, die aller-höchste, göttliche Macht, ohne die alle anderen Götter macht-los sind. Sie ist die mächtigest von allen, die das gesamte Universum in einem Augenblick zerstören kann, und vor der selbst die hoch verehrte Dreiheit von Brahma (dem Schöpfer), Vishnu (der Erhalter) und Shiva (der Zerstörer) sehr großen Respekt hat.
Oder um es mit der Devi-Gita zu sagen:

Sarvarupe sarveshe sarvashakti samanvite bhayebhyastrahi no Devi Durge devi namostute.

Wir verneigen uns vor der Göttin Durga, die der Ursprung aller Formen (sarvarupe) ist, die die Göttin aller Wesen(heiten) (sarveshe) ist, in der alle Macht existiert (sarvashakti samanvite) und die alle Furcht zerstört.

Shiva und Shakti sind beide untrennbar miteinander verbunden, so wie die Flamme nicht von der Wärme oder die Sonne vom Licht zu trennen sind.

Parvati, Durga und Kali werden als die Saguna Svarupas Adi-Shaktis betrachtet, dh. als Ihre „menschlichen“ Inkarnationen in der Schöpfung, denn sie selbst ist-wie Ihr Gatte- (Teil von) Parabrahman, dem absoluten, namen-, form- und gestaltlosen Göttlichen, das alle (göttlichen) Potenziale in sich birgt. Das bedeutet im Verständnis des Shakta-Pfades des Sanatana Dharmas, dass Parvati und Durga als die reinsten „materiellen Formen“ der Großen Göttin Adi-Parashakti betrachtet werden, die alle drei Qualitäten der Schöpfung in sich tragen, die, sehr, sehr verkürzt und vereinfacht dargestellt, mit Erschaffung, Erhalt und Zerstörung assoziiert werden.
Und als diese sind Sie die Quelle aller anderen Göttinnen.

Diese Sichtweise ist, am Rande erwähnt, also nichts anderes als die reinste Form der in manchen Kreisen „des“ Heidentums so verpönten und abgelehnten Sichtweise von „Alle Göttinnen sind eine Göttin“ 😉 . Doch das ist ein Thema für einen anderen Artikel.

Diesen Gedanken im Hinterkopf zu haben (auch wenn es jetzt nur ein sehr, sehr grober und unvollständiger Einblick ist) erleichtert vielleicht ein wenig, die Zusammenhänge von allem zu verstehen und vielleicht nicht ganz so verwirrt zu sein, wenn es um die ganzen Traditionen, Ansichten, Rituale und Mythen geht. 😉

Die Navdurgas
Tag 1-3 (Durga/Maha-Kali)
An den ersten drei Tagen wird Adi-Shakti als Göttin der Macht und Energie verehrt. In Hinblick auf die spirituelle Reise verkörpert Durga auch die Göttin des Mutes und der Tapferkeit, die ein Mensch aufbringen muss, um sich auf die Reise zur Erkenntnis zu machen.

Ma Shailaputri; Künstler/Artist: unbekannt/unknown;
Ma Shailaputri; Künstler/Artist: unbekannt/unknown; Quelle: Dharma Vidya
  1. Shailaputri शैलपुत्री
    Der Name setzt sich aus den Wörtern „putri“ (=Tochter) und „shail(a)“ (=Berg) zusammen und bedeutet damit „Tochter des Berges“.
    Nach Ihrer Selbstverbrennung inkarnierte Sati, die über alles geliebte und verehrte Gattin Shivas als Tochter von Himavat, dem König des Himalayas. Sie wird daher auch Parvati genannt  und trägt als seine Tochter auch den Namen Himavati. Wie in Ihrer vorherigen Geburt heiratet Parvati nach einigen Hindernissen den Gott Shiva.
    Sheilaputri verkörpert die Macht von Brahma, Vishnu und Shiva und die Absolutheit von Mutter Natur. Sie ist die Personifikation der Erde und allem, was auf ihr existiert.Ihr wird das erste Chakra (Wurzel-oder Mulhadhara-Chakra, bei dem das Erwachen beginnt) und gilt als die Verkörperung von dessen Energie (= Shakti).
    Das hat damit auch zur Folge, dass das Mulhadhara-Chakra an diesem 1. Tag im Zentrum der sprituellen Praxis steht und Yogis sich auf dieses besonders konzentrieren, denn das Muladhara-Chakra gilt (wie auch der erste Tag selbst) als Anfangspunkt für ihre spirituelle Reise (hin zur Göttin).
    Shailaputri ist damit dieGöttin, die einen festen Grund schenkt und den Beginn der spirituellen Reise markiert.Als (vedischer) Planet ist Ihr der Mond zugeordnet. Er wird zu den positivsten gezählt,unter denen ein Mensch geboren werden kann, weil er Glück und Wohlstand verheißt.Ikonographie:
    Shailaputri wird auf Nandi (dem weißen Bullen Shivas) reitend dargestell. Sie ist zwei-armig und trägt in einer Hand einen Trishul (=Dreizack). Ihre andere ist entweder zum Segen erhoben oder hält einen rosafarbigen Lotus. Sie ist außerdem mit der Mondsichel geschmückt und trägt einen weißen oder hell-rosanen Sari.
  2. Brahmacharini ब्रह्मचारिणी
    Ma Brahmacharini; Künstler/Artist: unbekannt/unknown
    Ma Brahmacharini; Künstler/Artist: unbekannt/unknown; Quelle: Dharma Vidya

    Ihr Name stammt vermutlich von dem Wort „brahmacharin“, was soviel bedeutet wie „sich einem Keuschheitsgelübte zu unterziehen“, „sich jung und unverheiratet spirituellen Studien zu widmen“, „sich unverheiratet der spirituellen Praxis zu widmen“.
    Er wird auch übersetzt mit „Eine, die ihre Gedanken (in Meditation) stets auf das Absolute gerichtet hat“ und „die sich strenger Askese unterzieht“.

    Nachdem Sati als Parvati inkarnierte, wurde Ihr von Narada Muni, einem Weisen geweissagt, dass Sie den nackten und schrecklichen „Bhole bappa“ (1) heiraten werde, der bereits in Ihrer Inkarnation als Sati, der Tochter des Königs Daksha, an Ihrer Seite war. Doch um ihn zu gewinnen müsse Sie sich strenger Askese, yogischen Übungen und dem Studium der Schriften widmen.
    Parvati verkündete daraufhin Ihren Eltern, dass Sie niemand anderen als Shambho heiraten oder lieber unverheiratet bleiben würde, und zog sich dann zurück, um sich spirituellen Übungen zu widmen.
    Ihre weiteren Namen, die sich aus Ihrem Rückzug ergeben sind Tapascharini („die, die sich religiöser Entsagung unterzieht“), Aparna („die Entfernte“, „die Blattlose“)  und Uma („die Strahlende“, „die Stille“).
    Es wird erzählt, dass Parvati 1000 Jahre  lang nichts anderes aß als Blüten und Früchte. Weitere 100 Jahre ernährte Sie sich dann ausschließlich von Blattgemüse und schlief auf dem kahlen Boden.
    Während die Zeiten verrannen, unterzog Sie sich immer stärkerer Askese. Während brennender Sommer, während stürmischen Regens und eisiger Winter hielt sie sich auf offenen Plätzen auf, und 3000 Jahre ernährte Sie sich nur von den Blättern des Bilva Baumes, während Sie zu Shiva betete.
    Später aß Sie auch keine Bilva-Blätter (darauf bezieht sich Ihr Name „Aparna“) mehr und nahm weder andere Speisen noch Wasser zum Trinken zu sich.

    Viele der heute von indischen Frauen durchgeführten Vrathas (2) gehen auf Brahmacharini zurück.
    Brahmacharini ist die Göttin, die auf dem Weg zur Erleuchtung Glückseligkeit und Freude schenkt und mit Mut, Kraft, Hingabe und Selbstvertrauen segnet.
    Sie ist die Personifikation der absoluten Wahrheit und des seligmachenden Wissens, das sich in der Erkenntnis des Brahman gründet.

    Ihr wird das zweite oder Svadhisthana/Sakral-Chakra zugeordenet, dem sich an diesem Tag die Yogis und andere Übende fokussieren, um ihrer Hingabe eine stabile Basis zu geben.

    In der vedischen Astrologie ist Ihr der Planet Mars zugeordnet.

    Ikonogaphie:
    Brahmacharini wird mit einer Rudraksha-Mala (2) in der einen und einem Wassergefäß in der anderen dargestellt, barfuß gehend und in einen weißen Sari gekleidet.

  3. Chandraghanta चंद्रघंटा
    Sie ist die mit Shiva verheiratete Parvati, die nach Ihrer Hochzeit damit begann, den Halbmond an ihrer Stirn zu tragen.
    Als Chandraghanta ist Sie eine eher friedvolle und auf das Wohlergehen Ihrer Verehrer ausgerichtete Göttin, die allerdings auch jederzeit dazu bereit ist, in den Krieg zu ziehen.
    SieverleihtKraftundMutdabei,sichseinen (inneren)Dämonen zustellenundgegen sie zukämpfen.

    Ma Chandraghanta; Künstler/Artist: unbekannt/unknown
    Ma Chandraghanta; Künstler/Artist: unbekannt/unknown; Quelle: Dharma Vidya

    Wenn Chandraghanta zornig wird, so wird gesagt, ertönt Ihre Mond-Glocke durch alle Welten und lässt sowohl Dämonen als auch alle Götter und Göttinnen erzittern.

    Ihr ist das Manipurna-Chakra (3. Chakra) zugeordnet (=Solarplexus).
    Der Ihr nach der vedischen Astrologie zugeordnete Planet ist die Venus.

    Ikonographie:
    Sie wird auf einem Tiger, manchmal auch auf einem Löwen reitend dargestellt. In Ihren acht Händen trägt sie allerlei Waffen, mit denen Sie jederzeit in den Krieg gegen Dämonen zu kämpfen und den Göttlichen oder/und den Menschen zur Hilfe zu eilen. Ihre beiden anderen Hände hat Sie in der Geste der Furchtlosigkeit und des Segens erhoben.
    Ihre Stirn wird von einem Halbmond geziert und sie ist in einen roten Sari gekleidet.

 

Ende Teil 3
Siat


1- Ein Name Shivas
2-Ein Mala (Gebetskette) aus den Samen des Rudraksha-Baumes, einer Platanen-Art. Rudraksha-Samen sind Shiva heilig.