Gedanken zu Lughnassad von Solveig

Lughnasad ist das zweite Jahreskreis-Fest, an dem wir für reiche Ernte danke sagen.
Das Getreide ist eingebracht, die goldgelben Körner lagern sicher in der Scheune (oder im Silo, wo die Mäuse ihren Anteil nicht wegstehlen können). Die Bauern haben Anlass, ein fröhliches Fest zu feiern, denn eine wichtige Etappe in ihrem Anbaujahr ist bewältigt.
Ein wichtiger Teil der überlebenswichtigen Wintervorräte ist sicher unter Dach und Fach.

Anfang August merkt man deutlich, dass die Tage kürzer werden. Wir dürfen immer noch sommerliche Hitze genießen (zumindest diejenigen, die es gerne heiß mögen).
Tage wie den heutigen nennt man nicht umsonst umgangssprachlich Hundstage. Dennoch ist die Richtung klar: es geht auf den Herbst zu. Insofern ist Lugnasad nicht nur ein Fest der Fülle, sondern auch des Abschiednehmens.

Der keltische Sonnengott Lugh steht für die Glut der Reife. Einerseits lässt er die Feldfrüchte reifen und gibt dem Obst die restliche Süße. Andererseits ist Luhg auch der Terminator, der das satte Grün des frühen Sommers beendet.

Das Getreide, zunächst als Keimling geboren, nährt in seinem „Tod“ den Menschen. Nicht umsonst wird der Tod als Schnitter dargestellt, dem die Menschen wie reife Ähren zu Füssen fallen.