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Statt eines Editorials

Liebe LeserInnen, liebe Forenmitglieder, Freunde und Bekannte,

2017 ist bereits einige Tage alt, doch wir möchten Euch allen dennoch  ein gesundes, erfolgreiches, glückliches und gesegnetes Jahr, voll von Einsichten und Erkenntnissen, dem Treffen neuer (und vielleicht alter) Bekannter und Freunden, und erlebnisreichen Ereignissen wünschen.

© Siat

2017  steckt noch in seinen Kinderschuhen, und sein gesamtes Potenzial, das sich in ihm entfalten kann, liegt noch etwas versteckt unter einer Decke von Eis und Schnee, zumindest hier in Franken.
Doch wir haben das Versprechen der länger werdenden Tage, mit  denen Wärme und Licht kommen.

Und so wie sich die Natur entwickelt und entfaltet, so können sich auch alle Möglichkeiten des Jahres entwickeln und entfalten.
Vielleicht habt Ihr in der Stillen Zeit der Rauhnächte einen Blick oder Hinweise darauf erhalten, wie Ihr das Potenzial dieses Jahres für Euch nutzen könnt

Das Pan Pagan-Forum, Blog und FB-Seite
Das vergangene Jahr stand bei StarFire und mir bedauerlicher Weise unter einem Stern, der uns außerhalb des Internets im realen Leben sehr stark gefordert hat und unsere ganze Energie, Kraft und Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat.
Bedauerlicher Weise bedeutete dies, dass uns (neben anderen Dingen) keine Kapazitäten für die Pflege des Forums, des Blogs und der FB-Seite blieb, was Euch natürlich nicht entgangen sein wird.

Umso dankbarer sind wir natürlich vor allem für unsere Moderatorin Fee, die uns in diesem Jahr so tapfer den Rücken freigehalten und sich um das Forum gekümmert hat, und für alle Mitglieder, die trotzdem immer wieder vorbei geschaut haben!

Wir feiern Geburtstag!

Dieses Jahr ist für uns und unser „Baby“ ein besonderes Jahr.
Es ist kaum zu glauben, aber wir feiern tatsächlich unser 10-jähriges Jubiläum!
Zu diesem Anlass haben wir uns ein paar Kleinigkeiten für Euch und auch für das Forum überlegt.
Doch davon möchte ich heute noch gar nicht soviel verraten, sondern dies für das nächste Mal aufbewahren.

Soviel erst einmal für heute.-Und statt eines Editorials.

Ich freue mich darauf, wieder aktiver zu sein und hoffentlich auch von Euch zu hören bzw. zu lesen!

Viele Grüße
von Euren Admins
Siat und StarFire

Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Wahrsagerei (Teil 2)

Wenn ich nun durch die Befragung eines Orakels einen Schimmer davon bekomme, was mich erwartet bzw. eher erwarten könnte…
Was tu ich dann mit der Info?

Im voran gegangenen Teil klang es ja bereits an:
Es ist natürlich stark davon abhängig, als was ich die Aussagen eines Orakels betrachte und wie ich mich, meinen Platz in der Welt und in der Schöpfung, und auch das Zusammenspiel zwischen Menschen, GötterInnen und Geistern sehe.
Betrachte ich mich als ausgeliefert? Den Geistern, dem Schicksal, den Göttern, den Geistern oder den Göttinnen?
Erlebe ich mich als macht-los und ohn-mächtig? Unfähig mein Leben, meine Schicksal zu beeinflussen?
Habe ich gar Angst davor, mein Leben selbst zu bestimmen weil ich befürchte gegen kosmische oder göttliche Gesetze zu verstoßen? Mir den „Zorn der Götter“ aufzuladen?
Oder bin ich der Meinung, dass wir unser Leben und Schicksal selbst bestimmen?

Wahrsagerei und (Selbst)Verantwortung

Quelle: facebook.com

Ein sehr wichtiges Thema auch in Bezug auf Orakelbefragung und Wahrsagerei ist die Verantwortung.
Diese betrifft nicht nur andere, sondern auch in einem sehr großen Umfang in erster Linie uns selbst.
Doch ob wir uns dieser Verantwortung stellen, oder sie verleugnen und uns lieber darauf zurückziehen, unser Leben von und durch andere gestalten zu lassen, statt aktive Gestalter unseres Lebens zu sein…
Das ist eine Entscheidung die kein Orakel, kein Tarot-Deck, keine Rune oder was auch immer wir befragen, für uns fällen kann.

„Erkenne dich selbst“, eine Aufforderung, die bereits am Eingang zum Orakel von Delphi gestanden haben soll, ist eine der wichtigsten „Lektionen“, die ich über die Jahre, die ich mich mit verschiedenen Orakelmethoden befasse, gelernt habe.

(Er)Kenntnis darüber zu erhalten, was die eigene Zukunft bereit hält nützt meiner Meinung nach nur dann wirklich etwas, wenn man auch gewillt ist, mit diesem Wissen zu arbeiten.
Das kann (eine große Portion) Mut erfordern, weil manche Erkenntnisse eben nicht weich gespült in Licht und Liebe sind, und diese zu verändern auch Kraft und Ausdauer verlangen, oder sie uns an unsere Grenzen bringen können.
Sie erfordert aber auch den Mut und den Willen sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

Das bringt uns auf dem direkten Wege hin zum Thema „(Selbst)Verantwortung“ und auch zu der Frage warum man eigentlich ein Orakel befragt/befragen möchte.
„Natürlich, damit man Antworten auf seine Fragen erhält“, mag die offensichtliche Antwort darauf lauten.
Die wirklich spannende Frage, die auch direkt mit dem Thema „Verantwortung“ verbunden ist, folg fast automatisch daraus: „Was tun wir dann mit unseren Antworten? Bzw. was tun wir mit ihnen nicht?“
Lassen wir sie einfach stehen und denken nicht weiter über sie nach?
Nehmen wir sie als „Wahr-Sprüche“, die nicht hinterfrage, nicht interpretiert oder „bewegt“ werden dürfen, weil sie von den Göttern kommen und somit „sacrosanct“ sind?
Betrachten wir sie als endgültiges, unabwendbares Schicksal, dem wir ausgeliefert sind? Dem wir nur mit demütig gesenktem Haupt (oder aufrecht) begegnen, aber gegen das wir nichts tun können oder dürfen (weil wir sonst gegen den Willen der Götter handeln, die unser Schicksal bestimmen)?

Wie auch immer wir damit umgehen, was wir an Antworten erhalten, von Karten, Runen, Pendel, Witch-Boards, Menschen, die als Medien dienen usw, usf..
All´ diese befreien uns nicht von der Verantwortung selbst (und ständig) zu denken, zu handeln und mit unseren Entscheidungen, die wir auf Grundlage von welchen Hilfen auch immer fällen, zu leben.
Und sie befreien uns auch nicht von den Konsequenzen dessen was wir tun und denken, oder auch unterlassen!

Natürlich, es hält uns auch niemand davon ab, wenn wir uns hinstellen und uns als „Opfer der Umstände“ oder „des Schicksals“ sehen und betiteln wollen. Auch dies ist eine Entscheidung, die wir fällen, und die manchmal als (verlockende) „einfachste Lösung“ erscheinen kann.
Vor allen Dingen, weil wir dann jemanden (oder etwas, wie z.B. eine „Prophezeiung“) für unser „Elend“ verantwortlich machen, dem wir die „Schuld“ geben können.

Änderungen in unserem Leben, in unserem Verhalten oder wo auch immer, können wie gesagt, weder durch Karten, noch durch (das Werfen von) Runen noch durch ein anderes Medium hervorgerufen werden.
Wahrsage/Orakel-Methoden können nur Hinweise, Tips, Ratschläge u.ä. geben, aber TUN (und die Entscheidung fällen, etwas tun zu wollen oder auch nicht) können nur wir etwas.

Quelle: Facebook
Quelle: Facebook

Selbsterfüllende Prophezeihungen und Wahrsagerei
Ein weiteres manchmal etwas unterschätzes Thema, ist die Selbsterfüllende Prophezeiung:
Je mehr man davon überzeugt ist, dass das, was man aus Karten, Runen oder dergleich liest, oder von anderen Orakelmethoden vohergesagt bekommt, auch ganz genau so eintritt, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch passiert.
Wir „warten“ nur darauf, haben Angst und ändern (vielleicht auch nur minimal und unterbewusst) dadurch unserer Verhalten, unsere Handlungen und/oder Denken, was wiederum Einfluss darauf hat, was von uns wie wahrgenommen wird usw. .
Es entsteht eine Art „Kreislauf“, den wir erst dann durchbrechen können, wenn wir es auch schaffen, unser Denken zu ändern.
Das funktioniert in die eine Richtung ebenso wie in die andere. Sprich sowohl in Richtung positiver Dinger, als auch negativer.

Der verantwortungsvolle Umgang mit Orakelaussagen ist daher auch aus diesem Blickwinkel zu betrachten.  Sowohl wenn es darum geht, das man selbst ein Orakel befragt, aber auch, wenn man für andere z.B. Karten legt.
Christen legen Jesus die Worte in den Mund: „Wie du glaubst, so geschieht dir.“ Eine genaue Beschreibung dessen, was Selbsterfüllende Prophezeihungen sind.
Wenn ich jedes einzelne Wort so nehme, wie es ausgesprochen wurde, dann kann es unter Umständen sein, dass ich auch exakt genau das bekomme, egal um was es sich handelt.

Das Leben beginnt dort, wo die Angst endet (Osho)
Sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und trotz diverser Ratschläge sich die Macht zu nehmen, über sich selbst zu bestimmen, erfordert eine Menge Mut, und die Überwindung von Ängsten, auch wenn diese sich vielleicht nicht im ersten Augenblick als Ängste offenbaren.
Unsicherheit und Angst gehören, zumindest meiner Beobachtung nach, zu den häufigsten Ursachen dafür, dass sich Menschen in die Abhängigkeit von Wahrsagern oder von Orakeln begeben.
Die Gründe, warum Unsicherheiten und/oder Ängste die Entscheidungsfähigkeit, und damit das Leben beeinflussen, können natürlich wiederum sehr vielfältig und individuell sein, weswegen sie an dieser Stelle nicht weiter besprochen werden können. Es würde den Rahmen spengen.

Orakelsprüche nicht ausschließlich als „Wahrsprüche“ zu nehmen, sondern sie in seinem Herzen oder im Kopf zu bewegen um ihre Botschaft (so) vollständig (wie möglich) zu erfassen, auch wenn sie von einem anderen Menschen kommen, ist ein Schritt dazu, die eigenen Ängste zu überwinden und sich die „Macht“ über das eigene Leben zurück zu erobern, und auch aus dem Feld der Selbsterfüllenden Prophezeihungen etwas heraus zu treten, bzw. sich bewusst zu machen, wo diese welche Wirkungen auf unser(e) Leben(sgestaltung) haben.

Siat

Der verdrängte Tod

Ein paar lose Gedanken zum Umgang mit Sterben und Tod

Samhain, das Fest zu Ehren der Verstorbenen steht unmittelbar vor der Tür.
Die Schleier zwischen den Welten lichtet sich und es wird leichter sowohl für uns als auch für die, die vor uns gegangen sind, die Grenzen zwischen den Welten zu überschreiten.
Es ist die Zeit, in der viele von uns ihrer Verstorbenen gedenken, seien sie Heiden oder auch Christen.

Doch Samhain ist auch ein Fest, das mir das Thema der eigenen Sterblichkeit vor Augen bringt und mich darüber nachdenken lässt, wie mit dem Thema Tod und Sterben in unserer heutigen, noch immer stark christlich geprägten Gesellschaft umgegangen wird. – Und wie ich auch selbst mit diesen Themen-Bereichen umgehe.

Noch immer wird der Tod, zusammen mit dem ihm meist begleitenden Alter, aus der Mitte der Gesellschaft in die Anonymität und Einsamkeit von Krankenhäusern und/oder Pflegeeinrichtungen verdrängt.
Schönheit und Jugend verdrängen das unangenehme, „schrumpelige“ Antlitz des Alters. Teure Duftwässerchen, Raum-Deodorants und ähnliches werden gegen unangenehme Gerüche versprüht und „helle“, „lichte“ Farben gegen die Anwesenheit der Dunkelheit des Alters eingesetzt.
Die Schwäche des Körpers, das Altern, natürlich auch schwere Krankheit, und Tod sind bereiche, die in der heutigen leistungsorientierten Gesellschaft, in der nur Kraft, Schönheit und „Jugend“ zählt, keinen Platz mehr haben.
In Deutschland gibt ihn nicht mehr: Den Tod, für jede/n sichtbar auf der Straße, und nur noch ganz selten Zuhause im Kreise der Familie.
Er ist „outgesourced“.

Das ewige „Mysterium Tod“
Obwohl verschiedene Wissenschaften seit Generationen daran forschen, ist der Tod noch immer ein ungelöstes Mysterium.
Vor allem was das „Danach“ anbelangt.
Bisher ist noch kein Mensch von den Toten wieder zurück gekommen und hat davon berichtet, was nach dem Tod wartet und selbst dann zweifle ich (aufgrund meines Weltbildes) daran, dass sich auch jedes „Szenario“ nach dem Tod gleicht.
Ein wenig so, wie es die Sage von Beorn erzählt:

Dieses Nicht-mit-Entschiedenheit-Wissen macht den meisten Menschen Angst oder bereitet zumindest ein gewisses Unbehangen.
Und bei manchen ist es auch so, dass sie sich viel weniger Gedanken darum machen was „danach“ kommt, sich aber sehr wohl Gedanken über die Art des Todes machen.
Auf die eine oder andere Weise.- „Leicht“ oder „angenehm“ erscheint es den wenigsten Menschen.

Die Hospitzbewegung und Sterbebegleiter
Doch es gibt natürlich auch diejenigen, die sich darum bemühen, das Sterben wieder in das Leben, in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.
Die Hospitz“bewegung“ ist da z.B. etwas, was ich sehr bewunder und mit dem ich mich selbst seit einigen Jahren immer wieder beschäftige.

© Siat
© Siat

Vor einigen Jahren bin ich auch auf das Thema „Sterbeamme“/“Sterbebegleiter“ gestoßen, als die man sich mittlerweile seit einigen Jahren in einigen Standorten in Deutschland ausbilden lassen kann, wenn man sich dazu berufen fühlt, Sterbende und ihre Familien zu begleiten.

Ich finde dies sehr wichtige Prozesse und würde mir wünschen, dass diese Arbeit mehr in der Öffentlichkeit zur Sprache gebracht werden würde.

Hier in Fürth wird die Hospitzarbeit interessanter Weise auch von der Fürther Freimaurer-Loge unterstützt.

Heiden, Sterben und Tod
Selbst unter Heiden haben ich manchmal den Eindruck, dass das Thema Tod und Sterben etwas ist, das zwar eine gewissen Rolle in der/n Spiritualität/en und im/in den Weltbild/ern spielt, aber offen darüber kaum gesprochen wird.
Ich empfinde es einwenig wie ein Phänomen, vor allen Dingen wenn ich mir ins Bewusstsein rufe, dass auch „wir“ eines Tages „eingeholt“ werden.
Themen wie „wie möchte ich mein Alter verbringen“, „wie möchte ich meine letzten Tage verbringen“, „wie soll mein Begräbnis aussehen“, „Was für Richtlinien gibt es ggf. die meinen Wunsch nach einer heidnischen Beerdigung (wie auch immer sie aussehen mag) ggf. erschweren könnten“   usw. usf. werden auch für „uns“ („eines Tages“) von Belang sein.

Nicht zuletzt ist auch eine sehr große Frage, die auch in letzter Zeit in der Öffentlichkeit eine größere Rolle spielt die, nach der Art des eigenen Ablebens.

© Siat
© Siat

Sterbehilfe
Grade im Angesichts der heutigen medizinischen und pflegerischen Möglichkeiten, die die Zeitspanne des menschlichen Lebens immer weiter hinauszuziehen vermögen wächst auch eine gewisse Skepsis und ein gewisser Argwohn. Vor allem hinsichtlich einer durch Politiker und Konfessionen, die politischen Einfluss haben wie die christlichen Kirche, aufgedrückten „Pflicht zu Leben“.
Die immer wieder heiß hochflammende Diskussion über Sterbehilfe auch in Deutschland zeigt, dass ein Rede- und vor allen Dingen auch ein Handlungsbedarf in diese Richtung besteht, wenn die Menschen, die den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen möchten, nicht weiter gezwungen sein sollen, dafür ins Ausland zu gehen.

Wie möchte ich sterben? Und ja, WANN möchte ich gehen? Wenn mir die Hilfe durch eine fachlich ausgebildete Person, bzw. einen Arzt verweigert wird, was möchte ich dann tun?
Wie möchte ich ggf., dass meine Hinterbliebenen mein Weggehen feiern? Möchte ich etwas „hinterlassen“? Ein „Vermächtnis“, das manche Menschen als so wichtig erachten?

Samhain ist eine Zeit, die mich (und vielleicht auch andere) dazu einläd, die eigen Ängste und Grenzen bezüglich der einen Sterblichkeit und des Todes zu überwinden und sich nicht nur mit denen die Bereits gegangen sind zu beschäftigen, sondern auch mit sich selbst. Oder auch den Menschen, die an unserer Seite noch auf dieser Seite des Schleiers wandeln.

© C. Martens

LG
Siat

Willkommen im PanPagan-Blog

Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Euch auf dem Blog des PanPagan-Forums.
Hier möchten wir gerne eine Raum für Informationen, Artikel, Interviews usw. rund um die Themengebiete (Neu)Heidentum, Schamanismus, Hexentum, Esoterik, Jahreszeitfeste, heidnische Kindererziehung usw. usf. bieten.

Wenn Ihr hier im Blog gerne selbst einen Artikel veröffentlichen möchtet, setzt Euch bitte mit den Administratoren per eMail ( kontakt@panpagan.com ) oder im Forum in Verbindung.

Liebe Grüße
Siat
(Administratorin)