Weil's im anderen Thread nicht so passt, hier noch mal die Spuren moderner Werkzeuge/Maschinen an alten Steinen und in alten Steinbrüchen, die seit Jahrtausenden unverändert zu besichtigen sind. Eigentlich dürfte es die Spuren von Sägen, Trennscheiben und vor allem die Kernbohrungen (Lochbohrungen) nicht geben. Kernbohrung wurde offiziell sogar erst im 19. Jhdt. erfunden.
Es gibt Theorien von Ägyptologen, daß große Steine mit "Schnursägen" und Splittern härteren Gesteins geschnitten worden sein könnten. In der Praxis ließen sich diese Theorien nie bestätigen, bzw. funktionierte es nur sehr begrenzt bei weichem Kalkstein und Sandstein. Im Tal-Tempel der großen Pyramide finden sich aber Schnittspuren im Stein, die wesentlich schmaler als 1 Millimeter sind. Die feinste Sägebreite für die Steinbearbeitung von derart riesigen Blöcken beträgt 1 - 1,5 Millimeter. Anhand von Einschlüssen im Granit konnte eine Schnittbreite von unter 0,5 Millimeter berechnet werden. Etwas, was uns heutzutage technisch noch nicht möglich ist.
"Schnursägen" funktionieren wie moderne Seilsägen. Damit kann man Beton, Granit und ähnliche harte Stoffe sägen. Aber die modernen Sägen arbeiten mit Stahlseilen und Diamantbeschichtung. Die Sägebreite übersteigt dabei 1 Millimeter deutlich. Seilsägen, die Granit (wie die Steine im Taltempel) schneiden können, gibt es, aber nicht so feine, daß man gut unter 0,5 Millimeter Schnittbreite arbeiten kann.
Mit Lasern wäre so eine Schnittbreite möglich. Allerdings würde sich das Material dabei deutlich verfärben und verändern. Solche Spuren sind aber nicht zu entdecken. Welche vorzeitliche Technik kann also sehr harte Steine zerteilen und bleibt von der Schnittbreite unter 0,5 Millimeter? Mit den damaligen verfügbaren Werkzeugen aus Kupfer und Bronze völlig unmöglich.
Ägypten war und ist arm an Metallen. Kupfer gab es zwar auf dem Sinai, aber das ist für die Steinbearbeitung. in dem Umfang wie gebaut wurde, viel zu weich und nutzt sich zu schnell ab. Bronze - eine Kupfer/Zinn-Legierung ist viel härter, hat aber bei Granit überhaupt keine Chance. Granit kommt man nur mit sehr viel härteren Steinen (wie z.B. Korundkristalle) oder Eisen/Stahl in den Griff. Eisen und Stahl war noch nicht bekannt. Korund in Kristallform ist zu spröde um damit Stein bearbeiten zu können.
Die weiteren Spuren und Werkstücke, die man in Südamerika entdeckt hat geben weitere Rätsel auf.
Jedenfalls eine spannende Reportage, die etliche der festgeschriebenen "Theorien" der Ägyptologen in Frage stellt.
Natürlich gibt es auch Gegenstimmen, vor allem, was die Kernbohrungen angeht, für die man schon in der Steinzeit Belege gefunden hat:
http://benben.de/Kern/Kern1.html
Nachteil - keiner der Autoren hat das bisher praktisch erprobt. Es gibt wohl erfolgreiche Versuche mit Kernbohrung kleinerer Durchmesser, die erklären aber wiederum nicht die Spuren von Trennscheiben mit Durchmessern von ca. 3 Metern, die man in den Steinbrüchen gefunden hat.