Beiträge von Eldkatten

    Hallo,

    sorry, dass ich heute "Johnny Raincloud" spiele :zwink:

    Archaeologists Discover Cave Where Ancient Humans First Had To Pretend To Like Friend’s Art
    Was ist das denn für ein Quatsch? Da behaupten die "Archäologen" (sorry, das muss ich in diesem Zusammenhang in Anführungsstriche setzen) die Reaktion der Zeitgenossen auf die künstlerischen Fähigkeiten eines anderen zu kennen? Und maßen sich sogar an, im Detail zu erläutern, dass die Menschen "minutenlang sprachlos auf das vermeintliche Kunstwerk starrten, bevor sie so taten, als würden sie es wertschätzen"? Und bezeichnen im Ernst eine Ansammlung von an die Wand gezeichneten Handumrissen als eine frühe Form von "Likes", und wissen dazu auch noch , dass diese Zustimmung geheuchelt war?
    Entweder ist das ein Aprilscherz, oder die Leute sind von dem vielen in dunklen, stickigen Höhlen Herumhängen einfach durchgeknallt.

    Schönen Gruß
    Herbert

    Hallo,

    was ich jetzt nicht verstehe ist, wie die Kelten da ins Spiel kommen. Es handelt sich doch um einen römischen Tempel, und dass der Isis-Kult bei den Römern verbreitet war, ist bekannt. Wie kommt man jetzt darauf, dass die Kelten da eine Muttergottheit verehrt hätten? Anscheinend hat man doch nur Vorgänger-Heiligtümer gefunden, aber keine Hinweise drauf, welche Gottheit dort in welchem Kult verehrt wurde.
    Und wieso "Noreia"? Wird der Name auf Funden irgendwo inschriftlich erwähnt?

    Schade, dass eine früher bereits gefundene Weiheinschrift in einem der verlinkten Artikel zwar erwähnt, aber weder wörtlich noch wenigstens inhaltlich zitiert wird. Was ich auf die Schnelle gefunden habe, sind Inschriften, die männliche Gottheiten (Latobius und Mogetius) erwähnen.

    Ich hoffe, die Archäologen begehen in ihrer Begeisterung über diesen Fund nicht den klassischen Fehler, etwas ohne eigene Belege einfach in die Vergangenheit zu "verlängern" bzw. zu projezieren. In der Art:
    "Vor dem römischen Tempel hat es Kultstätten von Stämmen gegeben, die man landläufig als 'Kelten' identiziert. Im römischen Tempel wurde eine Muttergottheit verehrt, also wird das in den vorherigen Kultstätten auch der Fall gewesen sein." Der Schluss ist unzulässig, wenn es zu der Art des Kultes aus der Zeit vor dem römischen Tempel keine Belege in Form von Inschriften oder Kultbildern gibt.
    "Eine keltische Gottheit names 'Noreia' ist bekannt* , und diese wird als Erd- und Muttergottheit angesehen. Da auf dem Frauenberg eine Muttergottheit verehrt wurde (zumindest von den Römern, nach dem vorgenannten Schluss auch angeblich von den 'Kelten'), wir das die besagte Noreia gewesen sein." Wie bereits oben, ist ein solcher Schluss ohne konkrete Hinweise in Form von Inschriften im Grunde nicht zulässig.

    Grundsätzlich bin ich skeptisch, wenn die Archäologengruppe eine Bestätigung findet für etwas, das sie "schon immer gewusst" haben. Wenn sie nämlich vorher schon ohne Belege ein ganzes Geschichtsgebäude konstruiert haben, ist die Gefahr einer Fehl- und Überinterpretation sehr groß.

    * Beim Suchen nach Information über eine keltische Göttin namens Noreia habe ich den starken Eindruck gewonnen, dass weder der Name "Noreia" noch das Attribut "keltisch" sonderlich sicher belegt sind.

    Schönen Gruß
    Herbert

    Hallo,

    die Ähnlichkeit des nun ausgegrabenen Labyrinths zu einer kretischen Tontafel sollte man aber nicht überbewerten, erst recht nicht anfangen, irgendwelche mystischen Verbindungen zu konstruieren. Klassische Labyrinthe sind nach einem sehr einfachen Schema konstruiert (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Labyrinth, http://www.labbe.de/spielotti/laby…_startseite.htm und http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=238), das weltweit bekannt und verbreitet ist.

    Entweder hat jemand sehr früh in der Menschheitsgeschichte das Konstruktionsprinzip erfunden und es ist als "Menschheitserbe" tradiert worden, oder es ist immer wieder unabhängig neu entwickelt worden. Letzteres ist wahrscheinlicher, weil es sich um ein sehr simples Schema handelt, das im Prinzip von jedem im Schlamm malenden Kind entdeckt werden könnte.

    Dass das nun gefundene Labyrinth zahlreichen anderen Labyrinthen an anderen Orten (unter anderem eben dem auf der Tontafel aus Pylos) ähnlich sieht, hat also zunächst einmal überhaupt keine Bedeutung über die Erkenntnis hinaus, das an beiden Orten (und sehr vielen anderen) jemand das Konstruktionsschema eines Labyrinthes gefunden hatte.

    Schönen Gruß
    Herbert

    Hallo Nachtfalke,

    Ja, es sind eben Dinge, die man nicht wissenschaftlich klären kann.
    Macht doch aber gerade das Besondere aus, ein Mystikum eben.


    Ach du meine Güte, das meinst du bzw. ihr, wenn ihr sagt "die Wissenschaft kann das nicht erklären? ?(

    Es gibt sehr wohl bau- und ingenieurtechnische Vorschläge, wie sowohl das Formen, Brechen und Behauen als auch der Transport und das Aufstellen der Steine in Stonehenge und anderen megalithischen Stätten bzw. wie die technischen und logistischen Herausforderungen beim Bau der Pyramiden mit den Mitteln der - sagen wir - Bronzezeit lösbar bzw. machbar gewesen sein kann. Es gibt, was megalithische Bauten angeht, sogar einige praktisch-archäologische Experimente, bei denen Steine von der Größe, wie sie in Stonehenge verbaut sind, transportiert, aufgerichtet und aufeinander (z.B. als Joch oder Querträger) gesetzt wurden. Tatsächlich ist das mit bemerkenswert wenig "Manpower" - also nicht mit tausenden Menschen, sondern nur ein paar Dutzend - und in erstaunlich kurzer Zeit zu schaffen gewesen.

    Natürlich sagt "die Wissenschaft" - hier in Person der Archäologie und experimentellen Archäologie - nicht, dass es so und nicht anders gewesen sei. Wie in der Wissenschaft üblich, wird eine sehr plausible Möglichkeit und eine relativ einfache Erklärung angeboten. Selbstverständlich kann das auch ganz anders gewesen sein, selbstverständlich könnten die Steine mit danach spurlos verloren gegangenen Diamantsägen, Plasmaschneidern oder Lasern zerlegt und mit einer ebenfalls plötzlich wieder völlig in Vergessenheit geratenen spirituellen Technik zu Beeinflussung der Gravitation an Ort und Stelle verbracht und dort in die gewünscht Lage gehoben worden sein. Es ist sogar möglich, dass Atlanter oder gar Ausserirdische sich da einen Spaß gemacht oder aus Langeweile schnell ein paar Monumente errichtet hätten.

    Den Erklärungsvorschlag der Wissenschaft halte ich persönlich allerdings für weit plausibler und glaubwürdiger. Wenn heutige Stundenten und Studentinnen unter Anleitung von handwerklich kundigen Leuten in der Lage sind, Steine von vergleichbarer Größe herbei zu schleppen und aufzubauen, ist dass für die Menschen der Bronzezeit auch machbar gewesen.

    Schönen Gruß
    Herbert